Advent heißt Hoffnung. Hoffnung zu haben, fällt in diesen Tagen jedoch nicht gerade leicht. Und deswegen ist es mir auch nicht gelungen, schon zu Beginn des Monats eine hoffnungsvolle Adventsbotschaft zu formulieren, die man als virtuellen Weihnachtsgruß werbewirksam hätte verbreiten können.

Dabei hätte ich schon eine schöne Geschichte erzählen können. Davon, wie ich von einem befreundeten Ehepaar gebeten wurde, den Nikolaus zu spielen für ihre beiden kleinen Söhne. So ein ungewöhnliches Jobangebot konnte ich natürlich nicht ablehnen. Und wo ich schonmal dabei war und ein aufwändiges Kostüm bekommen hatte, habe ich dann auch noch direkt im Anschluss den Nikolaus für die Enkelin eines sehr guten und engen Freundes gegeben. Darüber, wie die beiden Jungs von meiner freundlichen, aber deutlichen Ansprache ihrer kleinen Schwächen, die ich den Eltern vorher aus der Nase gezogen hatte, tief beeindruckt waren und feierlich Besserung gelobt haben, davon, wie die schon neunjährige und blitzgescheite Enkelin mich innerhalb von Sekunden erkannt, aber trotzdem begeistert mitgespielt hat und auch davon, wie verstört der Hund meines Freundes war, weil er mich zwar an Geruch und Stimme sicher erkannt hatte, aber mein verrücktes Äußeres nicht einordnen konnte, hätte ich bestimmt eine schöne Adventsgeschichte für diesen Blog machen können. Allein, es kam mir in Zeiten, in denen über Regierungswechsel, weitere Kontaktbeschränkungen, Test- und Impfpflichten etc. diskutiert wird, zu banal vor.

Ich hätte auch eine traurige Geschichte erzählen können. Darüber, dass nach 21 Jahren zum allerersten Mal die Weihnachtsfeier in unserer Kanzlei ausfällt. Letztes Jahr hatten wir noch eine – nein, liebe Ordnungsbehörden, ich verrate hier keine Details und außerdem wären irgendwelche Ordnungswidrigkeiten, die wir natürlich vehement bestreiten begangen zu haben, inzwischen ohnehin verjährt. Dieses Jahr ist es uns jedoch einfach nicht gelungen, ein Format zu finden, das die nicht Geimpften einbezieht, den Ängsten derjenigen, die sich trotz Impfung gefährdet fühlen, gerecht wird und allen dabei noch einigermaßen Spaß macht. Am Ende haben wir entschieden, das es doch besser ist, gar nichts zu machen, als unbedingt irgendetwas zu machen, womit sich keiner richtig wohl fühlt und was keinem wirklich Spaß macht, nur um irgendeine Tradition zu bewahren.

Und doch haben wir auch viel über Hoffnung gesprochen. Und festgestellt, dass jede und jeder seine ganz eigenen Hoffnungen hat. Da gibt es die Hoffnung, mal wieder in die Wahlheimat Südafrika reisen und gute Freunde dort nicht nur virtuell wiedersehen zu können. Die Hoffnung, dass sich endlich genügend Menschen impfen lassen, um doch noch Herdenimmunität zu erreichen – und bis dahin die Kraft und den Willen haben, Kontakte wieder massiv einzuschränken. Oder auch die Hoffnung, dass die Gesellschaft endlich zu einem etwas entspannteren Umgang mit Corona findet. Als Kanzlei hoffen wir, dass wir statt einer Weihnachtsfeier im nächsten Jahr ein Osterfest veranstalten können, wo wir statt zu wichteln Geschenke in Ostereiern verstecken und suchen könne. Das wäre doch ein Spaß und vielleicht der Beginn einer neuen schönen Tradition.

Wir wünschen Ihnen, dass es etwas gibt, worauf Sie voller Zuversicht hoffen. Und wir wünschen Ihnen, dass Ihre Hoffnungen sich erfüllen, was immer sie sein mögen.

Wir hoffen, dass Sie nie in eine Situation kommen, in der Sie uns dringend brauchen. Wir hoffen aber auch, dass Sie dafür etwas tun und frühzeitig zu uns kommen, solange wir noch viel zu Ihren Gunsten gestalten können. Und wir sind uns sicher, dass wir Ihnen helfen können, wenn Sie den Weg zu uns finden.

Das Team der Kanzlei Dr. Schloz – Braun – Kiefer & Partner wünscht Ihnen
hoffnungsfrohe Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2022.