Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Gerichtssaal und beobachten einen Zivilprozess. Also zwei Parteien streiten z.B. darüber, wer von wem noch wie viel Geld zu bekommen hat – vielleicht aufgrund eines Handwerkerauftrages, der nicht gut gelaufen ist.

Ein Anwalt legt sich heftig ins Zeug. Er diskutiert lautstark mit dem Richter, erklärt vehement, warum sein Mandant ein unschuldiges Opfer und der Gegner ein Gauner ist. Dessen Anwalt sitzt nur dabei und schweigt.

Sie denken jetzt vielleicht, der Anwalt, der so viel redet, setzt sich besonders für seinen Mandanten ein. Und der andere ist nicht wirklich interessiert. Höchstwahrscheinlich liegen Sie falsch.

Wer als Anwalt vor Gericht viel reden muss, hat das wahrscheinlich vorher versäumt. Und die schrillen Töne rühren daher, dass er sich in der Defensive befindet. Der Richter hat ihm gerade erläutert, dass es nicht gut für seinen Mandanten aussieht. Und der Anwalt diskutiert massiv dagegen an.Vielleicht erreicht er ja einfach durch seine Lautstärke und eine gehörige Portion Unverschämtheit, dass der Gegner noch so verunsichert wird, dass er sich mit ihm einigt – auf eine kleine Zahlung oder einen geringen Nachlass, einfach um Ruhe zu haben. Das verkauft der laute Anwalt dann seinem Mandanten als großen Sieg – dass nicht mehr drin war, liege an der Betrügerei des Gegners und seines Anwaltes und der Dummheit des Richters, der das nicht erkannt habe.

Der Anwalt, der dagegen schweigt, weiß dass er nichts mehr sagen muss. Er hat nämlich schon vorher den Fall ausführlich mit seinem Mandanten besprochen, alles Erforderliche erfahren, auch kleine, aber entscheidende Details erfragt und das Ganze dann gut strukturiert und juristisch fundiert dem Gericht schriftlich erläutert. Und jetzt kann er sich entspannt zurücklehnen und dabei zusehen, wie der Gegner mit fliegenden Fahnen untergeht. Und zwischendurch seinen Mandanten beruhigen und einschärfen, dass er sich vom Theaterdonner des Gegenanwaltes nicht verunsichern lassen soll.

Der gute Anwalt macht seine Arbeit, bevor es zur Gerichtsverhandlung kommt. Insbesondere nimmt er sich Zeit für den Mandanten und fragt genau nach. Er fordert Zahlen, Daten, Fakten und Unterlagen, die das beweisen. Und er sagt dem Mandanten vorher deutlich, was realistisch ist und wo er zu viel erwartet.

Das ist manchmal anstrengend und unangenehm. Viel schöner erscheint es doch, nicht viel erklären zu müssen. Sondern einfach vom Anwalt zu hören, dass der Gegner doch unverschämt sei, dass ganze ein glasklarer Fall und man sich keine Sorgen machen und auch sonst nichts mehr zu tun brauche – man gehe einfach vor Gericht, und er, der Anwalt, mache das dann schon. Und schaut dann mit gutem Gefühl zu, wie der eigene Anwalt brüllt und tobt und es dem Bösen Gegner mal so richtig zeigt und dem dummen Richter sowas von den Meinung sagt. Ja, so einen Kämpfer will man – das Ergebnis ist zweitrangig.

Wir finden, Sie haben Besseres verdient. Und deswegen kämpfen wir für Sie nicht mit Theaterdonner, sondern mit Fakten und Argumenten. Auch wenn wir Ihnen diese vorher vielleicht aus der Nase ziehen müssen und das nicht ganz so angenehm ist. Dafür entschädigt das Ergebnis.